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Multi-Cloud ohne Abhängigkeiten: So verhindert Kubernetes Vendor Lock-in

13.06.2025

Willi

Eggeling (Gastautor)

Geschäftsführer, Cloutomate GmbH

Viele Unternehmen setzen auf Managed-Kubernetes-Dienste von Anbietern wie AWS oder Azure. Klingt bequem und verspricht Einfachheit. Doch sie führen auch oft genug zu starken Abhängigkeiten von einem einzigen Anbieter – mit Kostenfallen und schwerfällige Deployments in heterogenen Umgebungen. Dabei widerspricht genau das dem eigentlichen Prinzip von Kubernetes – der Unabhängigkeit.

Die Lösung? Ein strategisch betriebenes Kubernetes-Cluster bleibt unabhängig vom Anbieter. Es sowohl lokale als auch in verschiedenen Cloud-Umgebungen betrieben werden. Unternehmen behalten die Kontrolle und können flexibel entscheiden, wo Workloads laufen sollen. Kubernetes ist daher ideal für den Aufbau hybrider IT-Umgebungen – insbesondere, wenn unterschiedlichste Systeme, Clouds und Sicherheitsanforderungen miteinander verbunden werden müssen.

Mehr Transparenz, mehr Sicherheit: Wie Kubernetes Kontrolle über IT-Strukturen schafft

Einer der größten Schwachpunkte traditioneller IT-Architekturen ist die mangelnde Transparenz über alle Systeme hinweg. Kubernetes gewährt IT-Verantwortlichen detaillierte Einblicke in die gesamte Infrastruktur und ermöglicht eine granulare Kontrolle:

  1. Netzwerk-Transparenz durch Layer-7-Analyse: Unternehmen können genau nachvollziehen, welche Systeme miteinander kommunizieren und granulare Berechtigungen für Datenzugriffe festzulegen (z. B. Lese- vs. Schreibzugriff auf eine Datenbank).
  2. Historische und aktuelle Einblicke: Kubernetes speichert Konfigurationsänderungen und ermöglicht eine Rückverfolgung von Infrastruktur-Änderungen. Während viele Cloud-Dienste vergangene Konfigurationen nicht speichern, bietet Kubernetes automatisierte Dokumentationen – essenziell für Troubleshooting und Sicherheitsanalysen.
  3. Fehlkonfigurationen und Sicherheitslücken erkennen und beheben: Firewall-Regeln und Zugriffskontrollen lassen sich zentral verwalten und automatisiert anpassen. So werden beispielsweise veraltete Firewall-Regeln automatisch entfernt oder unautorisierte Zugriffe verhindert.

Doch Transparenz allein reicht nicht – Unternehmen benötigen auch effiziente Prozesse, um hybride IT-Umgebungen ohne hohe Wartungskosten zu betreiben.

Automatisierung mit Kubernetes: Weniger Aufwand, mehr Flexibilität

Je komplexer hybride IT-Umgebungen werden, desto wichtiger wird Automatisierung. Kubernetes-native Operatoren helfen, wiederkehrende Aufgaben zu automatisieren und den Betrieb effizienter zu gestalten.

Standardisierte Deployments, automatisierte Skalierung und einheitliches Monitoring helfen, Fehlerquellen zu reduzieren und IT-Teams zu entlasten. So können beispielsweise komplexe Technologien wie Datenbanken (Microsoft SQL, MySQL, PostgreSQL) mit einem einheitlichen Verfahren bereitgestellt werden. Anwendungen erhalten ihre Ressourcen bedarfsgerecht und alle Systeme werden zentral überwacht. Durch diese Automatisierung werden Fehlerquellen reduziert und IT-Teams entlastet, sodass sie sich auf strategische Aufgaben konzentrieren können. Wie Unternehmen Kubernetes richtig einsetzen – und typische Fehler vermeiden

Kubernetes ist ein mächtiges Werkzeug – aber nur, wenn es strategisch eingesetzt wird. Unternehmen sollten insbesondere darauf achten, sich nicht von einzelnen Cloud-Anbietern abhängig zu machen.

Ein flexibler, offener Kubernetes-Ansatz ermöglicht es, eine unabhängige IT-Strategie zu implementieren und Workloads dort zu platzieren, wo es am meisten Sinn ergibt – ob On-Premises, in der Private Cloud oder über mehrere Cloud-Anbieter hinweg. Genau diesen Weg verfolgt auch Cloutomate.

Drei Tipps für Unternehmen, die Kubernetes richtig nutzen wollen

  1. Nicht auf vendorspezifische Lösungen setzen: Vermeiden Sie verwaltete Kubernetes-Dienste, die zwar bequem wirken, langfristig aber die Flexibilität einschränken.
  2. Kubernetes als zentrale Steuerungsebene betrachten: Kubernetes ist mehr als eine Container-Plattform – es kann die gesamte IT-Architektur steuern.
  3. Sichtbarkeit & Sicherheit von Anfang an mitdenken: Transparenz über Workloads, Netzwerkverbindungen und Zugriffskontrollen sind entscheidend.

Fazit: Kubernetes ist die Zukunft hybrider IT

Kubernetes ist weit mehr als ein Container-Orchestrierungssystem – es ist die universelle Steuerungsschicht für eine resiliente, sichere und skalierbare IT.

• Es reduziert Komplexität durch Standardisierung und Automatisierung. • Es minimiert Abhängigkeiten von einzelnen Cloud-Anbietern. • Es schafft Transparenz und Kontrolle über IT-Strukturen. • Es ermöglicht Flexibilität in hybriden IT-Umgebungen.

Unternehmen, die Kubernetes als Rückgrat einer resilienten IT-Architektur einsetzen, können Innovationen vorantreiben, ohne durch Abhängigkeiten oder veraltete Systeme ausgebremst zu werden.

Dies ist ein Gastartikel von Willi Eggeling von cloutomate GmbH. Diese haben seit kurzem einen eigenen Blog mit Themen rund um Containerisierung und IT-Infrastruktur. Dort berichten sie ebenfalls über die Risiken von Cloud-Abhängigkeit!

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