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Kubernetes als Rückgrat hybrider IT-Infrastrukturen: Wie Unternehmen Kontrolle und Flexibilität gewinnen

19.05.2025

Willi

Eggeling (Gastautor)

Geschäftsführer, Cloutomate GmbH

Moderne IT-Umgebungen sind hochkomplex: Unternehmen setzen auf hybride und Multi-Cloud-Modelle, nutzen SaaS-Dienste und betreiben gleichzeitig On-Premises-Systeme weiter. Die Herausforderung liegt dabei nicht in der Technologie selbst, sondern in der zunehmenden Komplexität und der Frage, wie diese IT-Landschaften effizient verwaltet werden können.

Die Unsichtbare Falle: Warum IT-Abhängigkeiten Innovation bremsen

Softwarelösungen hängen oft voneinander ab – manchmal ohne, dass es beabsichtigt war. Ein Wechsel? Nahezu unmöglich. Was entsteht, sind proprietäre Lösungen, die sich später nicht selten als technologische Sackgassen entpuppen. Insellösungen, die weder interoperabel noch skalierbar sind. IT-Abteilungen kämpfen mit schwerfällige IT-Landschaften, hohen Wartungskosten und einer unübersichtlichen, fragmentierten Infrastruktur, der viel zu häufig die strategische Basis fehlt.

  • Fehlende Transparenz: Unternehmen wissen oft nicht genau, welche Systeme miteinander kommunizieren oder wo Sicherheitsrisiken lauern.
  • Mangelnde Standardisierung: Unterschiedliche Plattformen erfordern verschiedene Authentifizierungsmechanismen, Netzwerkregeln und Deployment-Prozesse.
  • Unkontrollierte Abhängigkeiten: Systeme sind unbeabsichtigt miteinander verknüpft, was Innovationen hemmt und Wechsel erschwert.
  • Unzureichende Sicherheitsmechanismen: Firewall-Regeln und Zugriffskontrollen werden nicht zentral verwaltet und können zu Sicherheitslücken führen.
  • Hoher Betriebsaufwand: IT-Teams jonglieren zahlreiche Tools, was Wartung und Skalierung verkompliziert.
  • Uneinheitliche Cloud-Strategien: Multi-Cloud-Modelle sind weit verbreitet, werden aber oft nicht effizient kombiniert.
  • Legacy-Systeme: Bestehende On-Premises-Infrastrukturen müssen nahtlos und sicher integriert werden.

Wie Kubernetes IT-Komplexität reduziert – und Unternehmen unabhängiger macht

Die Lösung liegt in einer Plattform, mit der sowohl Cloud- als auch On-Premises-Umgebungen einheitlich verwaltet werden können: Kubernetes.

Viele Unternehmen setzen bereits in anderen Bereichen auf bewährte IT-Ökosysteme wie Microsoft 365 – nicht unbedingt, weil sie die besten Einzelprodukte bieten, sondern weil sie integriert funktionieren, was die Wahrscheinlichkeit einer zukünftigen Ersetzung minimiert. Kubernetes kann eine ähnliche Funktion für die IT-Infrastruktur übernehmen. Wird es als zentrale Steuerungsebene genutzt, bleibt die Architektur flexibel und unterschiedlichste Technologien lassen sich einbinden – von klassischen VMs bis hin zu Cloud-Services. Dadurch entstehen Vorteile wie:

  • Plattformunabhängigkeit: Kubernetes läuft auf jeder Infrastruktur: On-Premises, Private und Public Clouds.
  • Standardisierung: Klare Deployment- und Security-Patterns sorgen für einheitliche Konfigurationen.
  • Sichtbarkeit und Kontrolle: Kubernetes liefert umfassende Metriken und Logs für mehr Transparenz.
  • Reduzierung von Abhängigkeiten: Anwendungen bleiben portabel, was Vendor Lock-in verhindert.
  • Automatisierte Skalierung: IT-Ressourcen werden bedarfsgerecht zugewiesen.
  • Zentrale Sicherheitsmechanismen: Identitäts- und Zugriffskontrollen lassen sich effizient steuern.

Kubernetes als Steuerungsschicht für hybride IT

Viele Unternehmen arbeiten in hybriden IT-Umgebungen: Sie kombinieren verschiedene Cloud-Dienste mit lokalen Rechenzentren und müssen unterschiedlichste Workloads sicher und effizient verwalten. Kubernetes fungiert hier als übergreifende Steuerungsebene, die hybride IT nicht nur handhabbar macht, sondern auch strategische Vorteile bietet.

Durch diese Eigenschaften wird Kubernetes zum zentralen Baustein einer modernen, flexiblen IT-Architektur. Unternehmen können Kubernetes nutzen, um verschiedene Dienste, egal ob in der Cloud, On-Premises oder als Hybridlösung, effizient zu verbinden.

Einige Anwendungsfälle:

  • Datenbank-Integration: Egal ob eine Datenbank als VM, Managed Service (z. B. Azure SQL) oder Kubernetes-native Anwendung läuft – Kubernetes übernimmt Routing und Sicherheitsmanagement.
  • Hybride Netzwerkstrukturen: Kubernetes ermöglicht das sichere Routing zwischen On-Premises- und Cloud-Systemen, ohne dass direkte Verbindungen ins öffentliche Internet notwendig sind.
  • Zero Trust & Zugriffskontrolle: Kubernetes integriert Identitäts- und Zugriffsmanagement, z. B. durch Okta oder Cloudflare, und sichert so Cloud- und On-Premises-Systeme gleichermaßen ab – mit Cloudflare Tunnel sogar ganz ohne eingehende Verbindungen und die damit verbundenen, komplexen Firewall-Anpassungen.

Kubernetes übernimmt also nicht nur die Bereitstellung von Anwendungen, sondern sorgt auch für mehr Transparenz und Kontrolle in komplexen IT-Landschaften.

Praxisbeispiel: Kubernetes als Steuerungsschicht für hybride IT

Viele Unternehmen kämpfen mit mangelnder Transparenz in hybriden IT-Umgebungen. Netzwerkverbindungen sind schwer nachzuvollziehen, Sicherheitsregeln werden manuell gepflegt, Integration und Verwaltung unterschiedlicher Authentifizierungssysteme sind aufwendig.

Mit Kubernetes werden das Identitätsmanagement, Netzwerkrouting und die Sicherheitsrichtlinien werden zentral gesteuert. Automatische Dokumentation und granulare Zugriffskontrollen erhöhen Transparenz und Sicherheit, während die IT-Verwaltung effizienter wird, da Prozesse standardisiert und automatisiert sind.

Dies ist ein Gastartikel von Willi Eggeling von cloutomate GmbH. Diese haben seit kurzem einen eigenen Blog mit Themen rund um Containerisierung und IT-Infrastruktur. Dort berichten sie ebenfalls über die Risiken von Cloud-Abhängigkeit!

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